Die Grundlage
unseres christlichen Glaubens ist die biblische Offenbarung und die
Überlieferung durch die Kirche.
Wir sind als
Geschöpfe Gottes einmalig und von ihm unendlich geliebt. Nach dem Alten
Testament (Gen 1,26) sind wir Ebenbilder Gottes, das heißt, tragen als Gottes
Stellvertreter die Verantwortung für die Welt. Dadurch haben wir eine
unantastbare Würde.
Wir Menschen sind
soziale Wesen, die zu Beziehungen fähig sind und nicht allein leben können. Im
Spannungsfeld der persönlichen Freiheit und der Freiheit des Mitmenschen sind
wir berufen, den Schöpfungsauftrag Gottes zu erfüllen. Entsprechend unseren
Fähigkeiten übernehmen wir Verantwortung für die Gestaltung unseres Lebens und
der Welt.
Gott ist uns ganz
nahe gekommen in Jesus aus Nazaret. Er verkündete die Botschaft von Gottes
bedingungsloser Liebe. Hierfür ist er in den Tod gegangen. Gott hat ihn erhöht
zu seiner Rechten und so bestätigt als seinen „Sohn“.
Die Beziehung
zu Gott und Jesus Christus will unserem Leben Heil schenken und Angst nehmen. In
der Erfahrung von erfülltem Leben und Glück, aber auch von Krankheit, Leid und
Tod will Gott uns ganz nahe sein, bereichernd, beglückend und tröstend. In der Nachfolge
Jesu sind wir aufgefordert, seine befreiende Botschaft zu leben und
weiterzutragen. Unser Glaube an die Auferstehung Jesu und unsere Erwartung
„eines neuen Himmels und einer neuen Erde“ geben uns Hoffnung und Zuversicht.
2. Der pastorale
Auftrag unserer Tageseinrichtung für Kinder
Unsere
Tageseinrichtung für Kinder ist Teil der Pfarrgemeinde. In der Einrichtung
werden die vier Grunddienste verwirklicht:
Mit unserer
Tageseinrichtung für Kinder schafft unsere Pfarrgemeinde einen Ort der
Begegnung und Gemeinschaft (Koinonia) für alle
Beteiligten.
Unsere
Tageseinrichtung für Kinder bietet ganzheitliche Bildung, Betreuung und
Erziehung der Kinder als familienergänzende Hilfe (Diakonia) an.
In unserer
Tageseinrichtung für Kinder erleben und erfahren die Kinder die befreiende
Botschaft Jesu (Martyria) durch das personale
Angebot, die Deutung der alltäglichen Ereignisse und die Erarbeitung von
biblischen Geschichten.
Unsere
Tageseinrichtung für Kinder ist auch ein Ort der Begegnung mit Gott in
Meditation, Gebet, gottesdienstlichen Feiern und Festen (Leiturgia).
3. Unsere Sichtweise vom Kind
Jedes Kind kann
Gott erfahren als den, „der für es da ist“ (Ex 3,14), und sich selbst als Ebenbild
Gottes, als bedingungslos von ihm angenommen: „Es ist gut, dass du da
bist!“ Gott hat mich ins Dasein geliebt.
Jedes Kind ist
eine eigenständige Persönlichkeit mit seiner speziellen Lebensgeschichte, mit
individuellen Fähigkeiten, Eigenarten und Begabungen. Wir achten und schätzen
diese Individualität und Persönlichkeit der Kinder.
Kinder brauchen
Schutz und die Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse. Dabei achten wir mehr auf
Qualität als auf Quantität.
Die
Gleichwertigkeit von Kindern und Erwachsenen fordert von uns, die individuellen
Bedürfnisse und Ideen der Kinder ernst zu nehmen.
Kinder sind
beziehungsfähig und gleichzeitig auf Beziehungen zu anderen Kindern und zu
Erwachsenen angewiesen. Zuwendung und Anerkennung sind grundlegende
Voraussetzungen für alles menschliche und vor allem kindliche Wachsen.
Kinder brauchen
Freiräume, aber auch Grenzen, innerhalb derer sie ihre Beziehungen gestalten
können.
Kinder und
Erwachsene sind in diesem Prozess gleichermaßen Lernende und Lehrende.
Kinder sind
neugierig, offen für Unbekanntes und wollen lernen.
Sie forschen und
lernen mit allen Sinnen und benötigen dafür ausreichend Möglichkeiten, um sich
spielerisch und schöpferisch mit ihrem Lebensumfeld auseinander zu setzen. Dabei
suchen sie auch Antworten auf existentielle Fragen ihres Lebens, sie suchen
nach Orientierung und Sinnhaftigkeit. Kinder haben
eine Offenheit für religiöse Fragen. Wir bieten Raum für eine kindgemäße
religiöse Entwicklung.
4. Unsere
Zusammenarbeit mit Müttern und Vätern
Für die Kinder
sind in erster Linie ihre Eltern verantwortlich.
Wir bieten Vätern
und Müttern Unterstützung und Beratung für die Erziehung ihrer Kinder an.
Unsere
Tageseinrichtung für Kinder ist ein Ort der Begegnung für alle Eltern und
Bezugspersonen der Kinder.
Unser Angebot
orientiert sich an den Bedürfnissen der Familien und nimmt ihre Sorgen und Nöte
ernst. Unser Umgang mit den Eltern ist von Wertschätzung, Akzeptanz und Achtung
geprägt.
Die Meinung der
Eltern ist uns wichtig. Wir wünschen uns konstruktive Kritik und
berücksichtigen die Meinung der Eltern bei Grundsatzentscheidungen.
Wir verpflichten
uns, Eltern zu informieren und mit ihnen respektvoll partnerschaftlich
zusammenzuarbeiten.
5. Unser Selbstverständnis als
Träger
Mit der
Trägerschaft einer Tageseinrichtung für Kinder nimmt unsere Pfarrgemeinde ihren
pastoralen Auftrag und ihre gesellschaftliche Verantwortung war.
Wir orientieren
unser Angebot an den Lebensverhältnissen der Familien in unserer Gemeinde und
reagieren auf gesellschaftliche Entwicklungen.
Wir engagieren
uns in familien- und gesellschaftspolitischen Fragen in unserer Gemeinde. Insbesondere
ergreifen wir Partei für Benachteiligte.
Wir achten andere
Religionen und Kulturen.
Als
Kirchengemeinde tragen wir Verantwortung für die Einrichtung. Durch die
Schaffung entsprechender Rahmenbedingungen sorgen wir für den Erhalt und die
Weiterentwicklung der Einrichtung.
In unserer
Verantwortung als Träger treffen wir die Grundsatzentscheidungen.
Als Kirchengemeinde
sind wir Anstellungsträger für unsere Mitarbeiterinnen. Wir bringen als
Dienstgeber unseren Mitarbeiterinnen Wertschätzung sowie Anerkennung entgegen
und stehen loyal zu ihnen. Um eine gute Zusammenarbeit zu erreichen, haben wir
die Kompetenzen klar aufgeteilt und führen regelmäßig Gespräche.
6. Die
Mitarbeiterinnen unserer Tageseinrichtung
Unsere
Mitarbeiterinnen sind qualifizierte Fachkräfte. Sie übernehmen Verantwortung in
ihrer Arbeit.
Die
Zusammenarbeit in der Einrichtung ist geprägt von Toleranz, Offenheit und
Wertschätzung.
Bei der
Weiterentwicklung ihrer Arbeit berücksichtigen die Mitarbeiterinnen
gesellschaftliche Veränderungen, entwicklungspsychologische Erkenntnisse und
Rückmeldungen von Eltern und Kindern.
Unserer
Mitarbeiterinnen bringen ihre individuellen Fähigkeiten in die Arbeit mit ein
und bereichern sie dadurch.
Regelmäßige Fort-
und Weiterbildung sichert und erweitert ihre fachliche Kompetenz.
Unsere
Mitarbeiterinnen setzen sich mit dem kirchlichen Auftrag auseinander und sind
bereit, die vier Grunddienste der Pfarrgemeinde zu verwirklichen. Sie geben
Zeugnis von der befreienden Botschaft Jesu. Sie bieten Raum für christliche
Gemeinschaft und verstehen ihre Arbeit als Dienst für Kinder und Eltern.
7. Die Leitung unserer
Tageseinrichtung
Die Leiterin
unserer Einrichtung hat eine besondere Verantwortung, in der wir sie
unterstützen.
Die besonderen
Aufgaben der Leiterin gegenüber den anderen Mitarbeiterinnen und ihre
Leitungsverantwortung sind mit uns als Anstellungsträger geklärt.
In und außerhalb
unserer Pfarrgemeinde vertritt die Leiterin unserer Einrichtung in fachlicher
Hinsicht.